Hagiographie:Wolfram

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Es begab sich vor einigen Jahrzehnten, dass der ehrenwerte Rittersmann Wolfram von Burgstetten sich einer Pilgerfahrt anschloß, um die heiligen Stätten Niedertingens zu bereisen. Und so schloß er sich einer Gruppe Pilgerer an, welche von Trewenbrügge über Hochfelsburgen den Pfad des heiligen Ehrenfrieds beschritten. Es waren ihrer ein Dutzend und es waren Patren, Brüder, Schwestern, Gemeine und Herren.

So kam es, dass die frommen Pilgerer die Grande Mur durchschritten und die Hochebene von Wintingen erreichten. Jene Gegend ward ein herrlicher Anblick für die gutgläubigen Leut und sie hielten inne inmitten eines Hains roten Mohns. Doch die Gebete, welche die Pilgerer an den Gerechten sandten waren Gebete um Schutz und Hilfe, denn es war der Wintinger Mohnhain um den es viel Geschichten gab. So kam die Nacht in Wintingen und die Pilgersleut trauten nicht zu rasten und sie waren sehr müd in den Gliedern. Und als ihre Schritte am langsamsten wurden, vernahmen sie das Bellen der furchtbaren Bestie vom Mohnhain über die Ebene hallen. Die Angst ging ihnen durch Mark und Bein, denn sie wussten um die vielen Pilgerer, welche nie wiederkehrten, als des Neiders bestiale Brut sie vor sich her in die Tiefen der Unterwelt trieb. Und ihre Gebete wurden lauter und selbst die Herren unter ihnen zögerten und sie beschlossen zu fliehen und beschritten einen anderen Weg. Viele Stunden flohen sie vor dem fürchterliche Hallen der Bestie und ihre Gebete verstummten. Doch als ihre Angst am größten war und sie in der Finsternis kaum mehr einen weiteren Schritt zu tun vermochten, sahen sie ein weißes Licht in der Ferne und sie schürten Hoffnung. Und so folgten sie dem Trost spendenden warmen Licht. Doch es kam, dass der Herr Wolfram sich seines Mutes und seiner Tugendhaftigkeit besann und er wandt ab von dem Lichte und beschwor die Pilgersleut den heiligen Pfad nicht zu verlassen und schritt gezogenen Schwertes dem Bellen der Bestie entgegen. Und seine Entschlossenheit und sein tapferer Aufruf ließ die Pilgersleut erwachen und sie wendeten sich ab von jenem Irrlicht und so erblickten sie vor sich eine tiefe Schlucht und erkannten auf der anderen Seite einen alten Mann mit einer Laterne. Die Pilgersleut erkannten die List des Neiders und seines Irrlichts und folgtem dem mutigen Wolfram zurück auf den rechten Pfad. Und Wolfram hielt der Furcht, welche die Bestie verbreitete entgegen bis auch der letzte der frommen Leut sich seiner besann und weiterzog. Und so wurde es Tag und die Pilgersleut folgtem dem Pfad des heiligen Ehrenfried und das Irrlicht vom Mohnhain wurde von keinem Pilgersmann mehr gefürchtet, denn sie besannen sich alle des Glaubens und des Mutes des heiligen Wolfram von Burgstetten.

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