Hagiographie:Benedikta

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Die Dormark ist ein wunderbarer Landstrich, denn der Gerechte verband hier die Lieblichkeit der weiten Ebene mit dem steil aufragenden Gebirge. Getrennt oder verbunden werden beide Teile durch einen langen Waldguertel, der mancherlei Gefahren birgt, hier gibt es wilde Tiere und wilde Menschen, Einsiedler und Ausgestoßene - die grande Mur des Gerechten.Das Gebirge ist karg doch schuf der Gerechte auch liebliche Täler am Ende von kleinen Gebirgsbaechen, die sich mancherorts in große Seen ergießen. An solch einem See, dem Benediktenspiegel, beginnt ein Pfad der sich durch den Wald nach nordwesten windet. Hier hat die Heilige Benedikta die Stimme des Gerechten vernommen.

In einer stuermischen Herbstnacht überraschte der viel zu frueh einbrechende Winter eine kleine Gruppe frommer Reisender, die noch vor dem Winter den Rolandspass überqueren wollten. Der Schnee schloss die Gruppe ein, Lawinen stuerzten ins Tal. Die Kinder konnten nicht weiter, drohten zu erfrieren, als man sich zur Umkehr entschied. Doch in diesem Augenblick stuerzte eine maechtige Lawine ins Tal und riss drei der Reisenden mit sich. Der Rueckweg war versperrt, der Pass unpassierbar. Waehrend einige verzweifelten, und viele ins Gebet versanken, hoerte Benedikta von Flammersbach die Stimme des Gerechten, die ihr sagte, sie solle sich auf das Eis des Sees wagen, er werde seine Hand ueber sie halten. Benedikta machte sich auf und betrat das frische duenne Eis des Sees. Man rief ihr nach, dass dies ihr sicherer Tod sei, doch unbeirrt nahm sie den Weg über den See. Das Eis knackte, Stuecke brachen und Schollen setzten sich in Bewegung. Und genau in der Mitte des Sees brach das Eis endgueltig, sekundenschnell zogen sich Risse durch die Scholle. Die Fackel die Benedikta trug, leuchtete hell ueber dem Eise und in ihrer Zuversicht sang sie ein Loblied auf den Gerechten. Ihre Stimme schien von unsichtbaren Maechten beseelt lauter und schoener zu klingen, als es moeglich war. Die Stimme und das Licht der Fackel waren weithin sichtbar, waehrend die kleinen Lichter der Eingeschlossenen schon laengst im Schnee verloren waren.

Sie brach ein und zur gleichen Zeit setzten sich eine Gruppe frommer Menschen aus dem Dorf Rolandseck in Bewegung, welche die Stimme vernommen hatten. Die Eingeschlossenen wurden gerettet und viele berichten dass man in eisigen Tagen die Stimme der heiligen Benedikta über den See hoeren kann, wenn Menschen in Not sind und wenn man sich im Gebirge verirrt, muss man nur nach der hellen Fackel der heiligen Benedikta Ausschau halten.

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