So,
hier mal eine Review zum „Sommerlunder Klostercon“. Habe mir mal ein paar Punkte überlegt, die man bewerten könnte und werde die mal runterreiten.
NSC
Hier kann man natürlich nicht von den üblichen NSC sprechen. Das Konzept des Cons war es, fast ausschließlich Rollen vorzugeben, die im Rahmen einer Klosterumgebung gespielt werden können. Das führte dazu, dass meines Wissens nur 2 Spielercharaktere dabei waren.
Die von der Orga geschriebenen Rollen waren dafür mit einer derartigen Liebe zum Detail gestaltet, dass es seines gleichen sucht. Ich habe als Hintergrund für meinen Charakter eine Seite DIN A4 bekommen. Und dazu noch zweieinhalb Seiten, auf denen meine Beziehung zu jedem einzelnen Charakter aus dem Kloster stand.
Die „NSC“ haben alle wunderbar gespielt, keinen erlebt, der nicht auf seine Rolle vorbereitet war und bis auf einige Ausnahmen haben alle ihre Rolle so gespielt, wie sie in der Rollenbeschreibung angegeben war.
Auch mit der Klamotte haben sich alle sichtlich viel Mühe gegeben. Sieht man ja schon an den Fotos.
In Schulnoten und alles zusammengefasst würde ich hier eine glatte Zwei geben.
Spieler
Zu den Spielern kann man natürlich nicht so viel sagen, steht ja eigentlich alles oben. Und die Spieler die da waren, haben ziemlich gut ins Konzept gepasst, zumal ja nur eine Rolle nicht direkten Klosterhintergrund hatte. Und ein Gast in einem Kloster ist nun wirklich nicht zu viel.
Hier gebe ich eine 2-
Plot
Zum Con bin ich mit gemischten Erwartungen gefahren. Ich wusste wohl, dass es sich um einen Mord drehen wird, stand ja schon in der Rollenbeschreibung. Ich musste da also erstmal an „Im Namen der Rose“ denken.
Als es dann aber losging wurde mir schnell klar, dass es toll werden wird. Die Orga hat im Vorfeld alles ganz hervorragend strukturiert und sich viel Mühe gegeben, dass jeder ins Spiel eingebunden wird und niemand in der Ecke sitzen muss.
Dass am Tag vier Messen gehalten wurden hat neben den Seminaren zu einem wahrhaft sakralen Erlebnis geführt und es fühlte sich tatsächlich ein wenig wie im Kloster an. Obwohl ich natürlich nicht weiß, wie das wirklich ist.
Unheimlich beeindruckend fand ich auch die Beerdigung des Mordopfers und hierbei die „Fürbitte“, die ein jeder zu halten hatte. Und die Chorstunde war für mich ein bisher einmaliges Erlebnis. Eigentlich hasse ich es, zu singen. Aber aufgrund der regen Beteiligung und der einzigartigen Stimmung und der hervorragend motivierten, befähigten und vorbereiteten Cantaria wurde das zu einem schönen Erlebnis.
Der gesamte Plot stellte sich am Ende als wahres Kunstwerk zwischenmenschlicher Verflechtungen heraus und bekam durch die liebevoll erdachten Charaktere nochmal einen Schub.
Als einziges Manko empfand ich, dass das Tagebuch in der Runde vorgelesen wurde und dass im Convent einzelne Verfehlungen auseinander genommen wurden. Aber das ist wohl eher der Spieldynamik zuzuordnen.
Der Plot bekommt eine glatte 1!
Essen
Selbstgebackenes Brot, Bratäpfel mit Marzipan-Nuss-Zitronenmelisse-Füllung, Omelette ohne Ende, Schmalz und Knoblauch, Knoblauch, Knoblauch. Muss ich mehr sagen? Matthis war ein Prachtexemplar von Koch und wer die Bilder sieht, weiß, weshalb. Ein tolles Konzept war übrigens auch das gemeinsame Vorbereiten der Speisen und der abwechselnde Küchendienst. Und das schweigende, gemeinsame Speisen mit erbaulichem Vorlesen war die Krönung.
Essen: 1
Gelände
Das Gelände war leider nicht ganz vom Verkehrslärm befreit, lag aber dennoch vollkommen im Grünen. Spaziergänger musste ich nur einmal sehen.
Das Haus hatte einen tollen Schlafsaal, auch wenns durch das Schnarchen immer etwas laut war. Im Haus gab es zwar einige schöne alte Tische und Bänke, die bausubstanz hatte aber von sich aus leider wenig Ambiente. Letzten Endes haben aber die ganzen Ausschmückungen mit Heiligenbildchen, (Ceriden)Kerzen, Altar und Fensterbildern zu einem wunderschönen Innenambiente geführt.
Gelände außen 3-
Gebäude innen 2
Kosten
Für 50 Euro so ein Con? Wie ist das möglich? Wenn alle mit anpacken geht’s doch und wenn man eine Orga hat, die sich nichts in die eigene Tasche verdienen will umso mehr. Ich hätte allein für die Bratäpfel und das Essen 50 € gezahlt.
1+
Fazit
Alles in allem ist das die beste Veranstaltung gewesen, die ich je besuchen durfte und es war das erste mal, dass nicht ein einziger Spieler oder NSC gestört hat. Was die Plot- und Konzeptorga da gemacht hat ist ne Medaille wert. In Gold. Ich komme gerne wiederG
Gesamtnote: 1
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