Ein schockierender Vorfall hat sich am Abend ereignet.
Nachdem der Kanzler das Lager verlassen hat, hat der cardisische Fürst Cynan V. Befehl gegeben, sich zu rüsten und Boten und Späher fertig zu machen. Am späteren Nachmittag ist er dann persönlich mit seiner berittenen Garde aufgebrochen, dem Kanzler hinterher; mit einigen Späher voraus, um nicht zu schnell auf sich aufmerksam zu machen.
Als die Späher den vinyaarder Kanzler mit einer handvoll Männern auf einer größeren Lichtung in den nördlichen Wäldern ausgemacht haben, wurde sofort seine fürstliche Hoheit von Cardis informiert, der mit seiner berittenen Garde umgehend den Ort des Geschehens aufsuchte.
Was sich dort ereignete war so erschütternd, dass sofort Boten in alle Winkel des Königreiches ausgesandt wurden.
"Seine fürstliche Hoheit Sir Cynan V. von Cardis lässt verlautbaren, dass sich Rhonet von Lamar Kanzler von Vinyaard der schlimmsten Ketzerei und des Hochverrates schuldig gemacht hat! Man habe ihn bei der Ausübung von schwarzen Messen und beim Paktieren mit dem Schatten entdeckt und ihn bei der Tat aufgefunden, dem Unaussprechlichen Dutzende Blutopfer dar zu bieten.
Seine fürstliche Hoheit habe ihn persönlich gestellt und wurde durch einen hinterhältigen Angriff verletzt, zum Glück jedoch nur leicht. Daraufhin floh der Kanzler feige wie eine Ratte mit seinen Anhängern und verließ das blutige und auf ewig geschändete Feld.
Seine fürstliche Hoheit erklärt des Weiteren, dass der Kanzler mit seinen Kultisten den Fall des Fürstentums Vinyaard und des ruhmreichen Fürsten Leopold sowie seinen schändlichen Tod zu verantworten habe. Doch sind seine jahrelangen Intrigen nun entgültig vorbei!
Er möge von diesem Tage geächtet und verfolgt sein bis auf seinen Tod, sowie alle seine Anhänge und Komplizen. Wir werden sie ausräuchern, wie er es selbst mit seinen eigenen Feinden in der Vergangenheit getan hat. Die Feuer in Vinyaard galten seinen Feinden, die er fast alle ermordet hat. Dieses hat ein Ende, nun kämpfen sie wieder und werden Rache üben, so wie jeder Vinyaarder, Cardiser und jeder andere Bürger Markedoniens, den er verraten hat!
Wir haben den Schatten besiegt und so möge er die gleiche Vernichtung erfahren, wie die, an die betet!"
Mit einem fast gleichzeitigen Schlag riegelten die cardisischen Truppen, die nach Abbruch der Wehrübung überall in Nordvinyaard verteilt waren, Straßen und Brücken ab, begangen Landhäuser bestimmter Adliger zu durchsuchen und Dutzende Männer und Frauen festzunehmen. Unterstüzt wurden sie von vielen vinyaarder Truppen.
Angeführt wird diese Hetzte auch von cardisischen Inquisitoren, sowie einiger anderer Vinyaarder, die mit dem Zeichen des roten Löwen geschmückt sind.
Der Zuschlag ging so rasant, dass man meinen könnte, dass er von den Truppen erwartet wurde ...
Weitere Boten wurden zu den vinyaarder Grafen entsandt, um sie über die Geschenisse zu informieren und umgehend zusammenzurufen.
Knapp 300 Mann unter Führung von Fürst Cynan V. und Hauptmann Kyan von Niedertingen sind dem Kanzler dicht auf dem Fersen, der jedoch einen großen Vorteil in den Wäldern gegenüber den üblich schwer gerüsteten Cardisern hat.
Auch hier sind einige dieser mit roten Löwen gezeichneten in den Reihen der Cardiser dabei und führen sie durch die Wälder.
Einer von ihnen war vor zwei Tagen halbtot in den Wäldern aufgegriffen und dem Fürsten vorgebracht worden. Seitdem tauchten noch knapp ein dutzend weitere dieser Männer auf, die nun den Truppen gegen den Kanzler helfen. Noch ist nicht bekannt, was sie mit den Geschehnissen zu tun haben und warum sie so erbittert vom Kanzler gejagt wurden.
_________________ denken hilft ...
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