Die Schlacht bei Lonnhel
Zwischen den Anhöhen von Lonnhel und Witham sah sich Fürst Lycon einer riesigen Streitmacht von Schattenländern gegenüber. Fast 3000 Kreaturen strömten über die Felder auf die cardisischen Truppen zu. Lycon entschied, sich von II.2. & II.3. unter der Führung von Tristan zu trennen und schickte sie über die nördliche Flanke. Sein Plan war es, möglichst viele Trupps der Schattenländer einzeln zu überrennen, also hoffte er, dass auch die feindliche Armee sich trennen würde um Tristan abzufangen. Und so kam es auch. Zwei der großen Ansammlungen der Schattenländer bewegten sich entlang der nördlichen Anhöhe. Die anderen stürmten weiter auf Lycon zu, allerdings zogen sie leicht nach Süden. Lycon reagierte, zog seine drei Garnisonen zusammen zu zog ihnen entgegen. Dabei schlug er einige Haken und es fiel auf, dass die Schattenländer kaum noch auf die cardisischen Bewegungen reagierten. Irgendetwas veranlasste sie nach Süden abzudriften. Ihr Marsch war jedoch kaum koordiniert, und so trennte sich die Masse der Kreaturen in zwei, immer noch fast 700 Mann umfassende Einheiten. Dies war es, worauf Lycon gewartet hatte. Er stürmte auf die nördlichere der beiden Einheiten los. Unterdessen war Tristan entlang der Anhöhe im Norden marschiert und hatte sich von seinen Infanteriegarnisonen getrennt, um die Schattenländer von der Hauptarmee fort zu locken. Seine beiden Garnisonen sollten währenddessen über die Anhöhe ziehen und dem Gegner in den Rücken fallen. Als jedoch die Schatten wieder in Sicht kamen war es nur noch eine Einheit von 600 Kreaturen, die sich jedoch schneller als erwartet nach Osten um die Anhöhe herum bewegt hatten. Und so lief ihnen Tristan mit seiner schweren Reiterei in die offenen Arme, ohne Unterstützung seiner Garnisonen, die noch von der Anhöhe herabzogen.
Die zweite Große Gruppe der Schattenländer die anfangs auf Tristan zugezogen waren, hatte im Laufe der Bewegungen kehrt gemacht und war nach Süden abgedreht, wo sie nun Unterstützung lieferte im Kampf gegen Lycon.
So trat nun Fürst Lycons Armee gegen 1200 Schattenländer in den Kampf.
Tristan hatte nun die Aufgabe sich zurückzuziehen, doch wollte er sich dieser Schmach nicht hingeben und führte seine Reiterei, die den Schattenländer an Geschwindigkeit weit überlegen war, um eine Hügelkette herum, und so gelang es ihm, die Einheit des Anführers der Schattenländer im Vorbeizug an dessen Flanke anzugreifen, während die restlichen Angreifer noch damit beschäftigt waren Tristan hinter die Hügelkette zu verfolgen, wo sie ihn verloren hatten. 229 Kreaturen erschlug Tristen so bevor er sich zurückziehen musste. Darunter war der Anführer der Schattenlandeinheit.
Auf der Anhöhe von Lonnhel kam es nun, dass Lycons Heer auf die Armee der Schatten traf. 1200 Gegnern sah Lycon sich gegenüber, doch waren die Cardiser noch immer zahlenmäßig überlegen. Lycon sandte zuerst seine Reiterei aus, um dem Gegner die Flanke im Süden zu nehmen und sein Plan ging auf. Nicht lange dauerte es, bis die Schattenarmee den Rückzug antrat. Doch vorerst erschlugen Lycons Männer 800 von ihnen innerhalb nur weniger Stunden, denn die schweren Reitereinheiten unter Sighard von Penrith, Osric von Luton, Henric von Felton, hatte die Flanke gewonnen und räumte das Feld von Süden und konnte dem Feind sogar in den Rücken fallen.
Die erste Schlacht war gewonnen.
Tristan traf sich nun wieder mit seinen Garnisonen und zog Lycon entgegen. Von den Schattenländern war keine Spur mehr zu sehen, seit ihr Anführer erschlagen wurde.
Doch waren die Letzten, die gesichtet wurden, auch in Richtung Süden marschiert, auf Lonnhel zu.
Einige Stunden später, Lycons Männer hatten sich gerade wieder geordnet, sammelte sich aus allen Richtungen im Süden wieder eine große Zahl Schattenländer. Lycon ließ also erneut Aufstellung beziehen. Er ermutigte seine Mannen und ritt entlang der Reihen, als er von Südosten unter schummrigen Nebel eine weitere Armee anrücken sah. Ein Schauer lief über seinen Rücken bei ihrem Anblick. Einer seiner Späher, Eriol Tawarien, der Lycon die Kunde über das schwarze Heer überbracht hatte, wurde zu ihm gerufen. Eriol erkannte die gegnerischen Truppen und fast zeitgleich trafen die Reitereinheiten von der Grenze ein, die Bericht über das Heer erstatteten. Als es an der Grenze gesichtet wurde, schien es immer schneller zu werden, so dass sogar die Reiter mit der Zeit Mühe hatten, nicht eingeholt zu werden. Lycon sammelte drei der Stabsreitereinheiten unter sich, um sich, nun begleitet von Hauptmann 3.I. Henric von Felton und Hauptmann 1.I. Osric von Luton, der neuen Gefahr entgegenzustellen (die Hauptmänner sind nur mit ihren Reitern unterwegs und agieren im Moment abgetrennt von ihren Garnisonen).
Hauptmann 1.II. Kyan von Niedertingen wies er an, sich der Schattenländer anzunehmen, welche in großer Zahl auf die Formation der Cardiser zuströmten.
Und so stürmten 180 Reiter der größten Gefahr entgegen während die cardisischen Truppen versuchten, die Reihen zu halten.
Lycon traf auf den Feind.
Schon nach kurzer Zeit fielen die Reiter von Hauptmann 1.I. Osric von Luton den finsteren Mächten zum Opfer. Keiner überlebte.
In einem erbitterten Kampf wurde Lycons Reiterheer eingekreist und in ein Waldstück getrieben.
Währenddessen schlug sich Hauptmann 1.II. Kyan von Niedertingen überragend gegen die Gegner und trieb sie zurück. Einige jedoch stürmten bereits auf das Waldstück zu, in welchem Lycon seinen verzweifelten Kampf focht.
Noch während der Verfolgung der fliehenden Schattenländer, sah Hauptmann 1.II. Kyan von Niedertingen das Elend seines Fürsten und stob zu dessen Unterstützung herbei. Doch kam er zu spät und konnte sich nur noch der Aufgabe stellen, das Blatt für die cardisische Seite zu wenden.
Schon längst saß keiner der Reiter mehr auf seinem Pferd. Überall fochten sie gegen den übermächtig scheinenden Gegner. Sie sahen sich umringt von dem nach Verwesung und Unrat stinkendem schwarzen Heer und noch immer nichts von einem Anführer oder ähnlichem. Immer wieder fielen einige dieser Kreaturen plötzlich leblos in sich zusammen, ohne von einem Schwerthieb getroffen zu sein, als würden sie immer schwächer werden so weit entfernt von den Schattenlanden, doch nichtsdestotrotz kämpften sie erbittert gegen die Lebenden. Hunderte Fratzen blickten sie an und schwangen ihre rostigen Waffen.
Und nun tauchte er vor Lycon auf, ein mächtiger Krieger ebenso imposant wie auch erschreckend. Auch er schien schon vor Jahrhunderten gestorben zu sein, doch glühte ein helles Feuer in seinen Augen. Die Zeit schien plötzlich still zu stehen, als eine finstere Stimme in den Köpfen der Cardiser sprach. Lycon packte sein Schwert und trat dem Ghulfürsten, wie er sich selbst nannte, entgegen, doch sollte es zu keinem Zweikampf kommen. Nach kurzer Zeit beendeten sämtliche dieser untoten Kreaturen ihre Kämpfe mit den Reitern und sprangen auf Lycon zu, der sich augenblicklich in einer Wolke schlagender und beißender Leiber wiederfand. Lycons Truppen versuchten zu ihm durchzukommen und schnitten sich durch das Fleisch ihrer Feinde, wobei der Ghulfürst seinen entgültigen Tod fand, womit viele dieser Kreaturen augenblicklich leblos zusammen fielen. Nach dem Eintreffen von Hauptmann 1.II. Kyan von Niedertingen dauerte es nicht mehr lange und das finstere Heer war geschlagen.
Man zog Lycons Körper aus dem Haufen und sofort stürzten sich sämtliche Priester und Heiler auf ihn, um ihn zu retten. Was nun passiert ist, ist ein Rätsel,
einige sagen, Lycon sei aufgestanden, habe sein Helm gepackt und mit einigen Reitern gegen einige fliehende Truppen der Schattenländer zu reiten um sich zu rächen und wäre dann außer Sicht gekommen und im Süden verschwunden,
andere sagen, man hätte die Leiche Lycons sofort vom Schlachtfeld entfernt, um die noch kämpfenden Männer nicht zu demoralisieren
und wieder andere sagen, dass Lycons zwar vom Schlachtfeld außer Sicht gebracht wurde, er aber noch durch den Segen Thalans am Leben sein würde.
Was auch geschehen ist, der Fürst samt den Priestern ist verschwunden und die meisten halten ihn für tot. Einzig sein Schwert, das ihm und seinem Orden heilig ist, ist in den Händen seiner stark dezimierten Leibwache zurückgeblieben.
Die noch immer fliehenden Schattenländer liefen geradewegs in die offenen Arme von Tristan, der sie in einem verheerenden Kampf am Fuße des Witham bis die letzte elende Kreatur erschlug. Lycons Taktik war aufgegangen und das Schattenländerheer auf der Höhe von Lonnhel vernichtend geschlagen worden.
Doch waren die Verluste bitter. Tristan verlor fünf seiner tapferen Reiter im Kampf gegen den ersten Schattenlandanführer. 60 Reiter und Hauptmann Osric von Luton selber fielen dem Necromantenheer zum Opfer, Kyan von Niedertingen verlor drei Männer und Lycons Stab büßte 52 der tapfersten Reiter Cardis? ein. 90 Krieger des I. und II. Regiments fielen auf Lonnhel und hunderte wurden verletzt, doch starben 2400 Schattenländer und 530 der finsteren Kreaturen aus dem Süden.
Doch ist dieses nur ein sehr schwacher Trost für die Cardiser, die nun ihren Fürsten Lycon beklagen müssen. Sir Lycon, geborener Tewdor III., Sohn von Albin III. des Hauses Rhonwen, 41. Fürst von Cardis in direkter Linie von Waljan dem Weisen, Graf von Thamfurt, Herr der Stadt Cardis, Befreier der Mark Neithwehr, Bewahrer des Glaubens.
_________________ denken hilft ...
|