Zwei Gardisten führten Ordamon in den großen Saal, wo der Graf seinem Thron saß. Ordamon ging zu ihm hin und kniete sich nieder.
"Herr Ordamon, wie schön euch mal wieder zu sehen."
"Eurer Gnaden, was kann ich für euch tun."
"Uns die Wahrheit über euch erzählen! Ihr verheimlicht uns was."
Ordamon schaute etwas hoch
"Was meint ihr. Ich verstehe nicht."
"Erhebt euch!"
"Lieber Bruder, es ist ja auch schon so lange her, da kann man ja schon mal was vergessen."
Ein Mann schritt von der Seite in das Licht, die gleiche Statur wie Ordamon, doch das Gesicht gezeichnet durch kämpfe. Die linke Augenhöhle war leer und eine Narbe zog sich darüber. Ordamon wurde kreidebleich, als ob der Tot persönlich ihm gegenüber stand.
"Georg, ich dachte du wärest tot."
"Ah, ihr kennt euch also. Der Freiherr von Kreuzenberg wollte mit der Aufklärung warten, bis ihr hier seit. Nun wohl an denn, lasst hören!"
"Sehr wohl eurer Gnaden. Dies hier ist mein Bruder Ordamon Philipp von Kreuzenberg, zweitgeborener von seiner Gnaden dem Freiherren Roland von Kreuzenberg. Es ist nun bestimmt 13 Jahre her. Ordamon war noch ein Knappe des Herren von Silberstein, ein Ritter unseres Vaters. Da brachte er Schande über die Familie. Während einer Feierlichkeit am Hofe des Grafen bestieg Ordamon die Tochter des Freiherrn von Bärenstein und ließ sich erwischen. Dumm nur das sie auch schon verlobt war. Die Verlobung wurde gelöst und der Freiherr von Bärenstein erklärte unserer Familie die Fehde. In dieser Nach verschwand Ordamon spurlos. Während dieser Fehde wurde unser Vater getötet."
"Ich hörte, das du auch getötet wurdest!"
"Nein Ordamon, das einzige, was ich dabei verlor, war mein Auge! Tja und bis vor ein paar Monaten, hatte ich gedacht, das Ordamon auch tot sei. Doch dann erzählte mir einer meiner Ritter, das er mein Familienwappen mit einem Turnierbalken auf einer Turney in Oberfriedenreich gesehen habe. Und ich wurde hellhörige. Der Ritter erzählte mir, das der Herr zu einer Turniergesellschaft aus Sommerlund gehört und sein Name Ordamon Philipp la hire von Hohenfels zu Wittenborn war. Und da musste ich doch mal selber vorbeischauen und gucken ob es wirklich mein jüngerer Bruder ist.
"Stimmt das was er erzählt Herr Ordamon?"
"Ja euer Gnaden. Es stimmt"
"Und was wollt ich nun, Freiherr von Kreuzenberg?"
"Euer Gnaden, Ich vergebe ihm seine Taten und möchte ihn wieder mit nach Kreuzenberg nehmen, wo er wieder auf dem Land seiner Familie leben kann."
Ordamon trat einen Schritt näher an Georg
"Warum sollte ich das tun?"
"Denke an dein Seelenheil. Dann bisheriges Leben ist doch eine Lüge nicht war. Außerdem lieber Bruder biete ich dir doch nur das was dir zusteht. Du wirst zwar noch vor dem Eynen für deine Taten an unserer Familie büßen müssen, aber eins nach dem anderen."
Der Graf guckte Ordamon an
"Herr Ordamon, wir haben uns das ganze nun angehört und haben beschlossen euch von Eurem Lehenseid zu entbinden. Eurer erbliches Lehen Hohenfels wird als Schenkung an die Ceridische Kirche gehen. Die Hohenfels soll von nun an als Kloster dienen. Räum die Burg, ihr dürft euch mitnehmen ein Dutzend Leibeigene. Und nun geht"
"Lieber Bruder, wir sehen uns dann in Kreuzenberg."
Ordamon ging. Er wusste nicht ob er glücklich sein sollte oder sauer. Endlich war das Verstecken vorbei, aber er bezahlte einen Hohen Preis, Seine Hohenfels.
_________________ Respekt ist mein Geburtsrecht!
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