Das Königreich Markedonien

fünfter Monat, 1205 m.Z.

Fürstliche Hoheit eröffnet Kanal zum Schattenfluß

Pünktlich zum Frühlingsfest konnte dieses Jahr seine Fürstliche Hoheit Roderich von Weyden den neuen Kanal von Norderkoog zum Schattenfluß eröffnen. Damit steht während des gesamten Jahres eine schiffbare Verbindung zwischen der Küste und seiner Majestät Haupstadt, Draknor, zur Verfügung. Nach der Barke seiner Fürstlichen Hoheit konnte bereits das erste Schiff den Kanal entlang gezogen werden. Eine Kogge der Gilde Blidenschlag fuhr mit niedergelegtem Mast von Norderkoog gen Draknor den Kanal herunter.

Diese Kogge ist eine weitere Neuheit aus Norderkoog. Auch wenn die Arbeiten am neuen Dock noch nicht abgeschlossen sind, so konnte doch schon im Herbst das erste Schiff von einer der Hehlingen laufen die in Norderkoog angelegt worden sind. Pünktlich zur Eröffnung des Kanales wurde das Schiff fertiggestellt und konnte so die Reise zur Haupstadt als erste Schiff beginnen.

Die Gilde Blidenschlag zu Cardis freut sich über die ausgezeichnete Qualitätsarbeit der Werft in Norderkoog. Nach Überführung der frisch getauften "Zirrus" nach Cardis kann die Gilde nun den Erbauern dieser innovativen Kogge mitteilen, daß Planungen laufen, das Schiff auf eine glorreiche Reise zu schicken, auf der die hervorragende Handwerksarbeit gewürdigt werden kann.

Ein Eilbote der Gilde Blidenschlag ist am heutigen Morgen in der Weydener Werft eingetroffen. Der Bote hört sich um, ob es möglich ist, ein Frachtschiff zu erwerben. Zur Nutzung des Schiffes äußert er sich jedoch nicht.

Der Bote wurde von zwei Herren in gediegener Kleidung schleunigst mit einem geraunzten "nicht auf der Straße" in eines das Kontorhaus eines Schiffbauers gezerrt.

Der Rat der Stadt Ostehavn gibt bekannt und zu wissen

Folgendes Dekret wird in Ostehavn bekannt gemacht und soll ebenso in Norderkoog und den Vogtlanden gültigkeit haben:

Ab diesem Tage, dem fünfzenten im neunten Monat des Jahres 1205 sei es einem jeden Herren bei Strafe verboten seinem Personal an mehr als vier Tagen in einer Woche dem Dienstpersonal Fontänen-Fisch zu essen zu geben. Wohl darf Fontänen Fisch in einer Suppe oder einem Eintopf enthalten sein, aber wenn als einziges Mahl oder als Hauptbestandteil des Mittagsmahles gegeben wird, so solle dies unter Strafe stehen.

Zu Strafe habe der Herr jedem Dienstboten einen halben Groschen, jeder Magd 4 Pfennige für jede Mahlzeit zu zahlen in welcher dieses Dekret nicht eingehalten wird. Das Personal muß dieses Geld zum Kauf anderer Lebensmittel verwenden. Der Herr darf das Geld einbehalten wenn er es verwendet um für alle seine Dienstboten Lebensmittel zu kaufen, die Strafe sein dann rechtens und gültig beglichen und Sühne geleistet.

so gegeben durch den Stadtrat von Ostehavn mit huldvoller Segnung seiner fürstlichen Hoheit Roderich Mühl, Fürst von Weyden.

Die Kunde um die Ereignisse in der Jagdhütte des Vogtes des Ostwaldes sind bis an den Hof des Fürsten gedrungen.

Seine Fürstliche Hoheit zeigte sich auf das Äußerste verärgert über die Tatsache das die Gäste von außerhalb sich das Recht herausgenommen und eine Fehde erklärt hätten obwohl fürstliche Gerichtsbarkeit nicht einmal zwei Tagesritte entfernt lag.

Er betonte das Weyden ein zivilisiertes Land sei, wo jedem Gerechtigkeit wiederfahren würde der die Traute hätte ein ordentliches Gericht anzurufen. Dann überlegte er laut ob er es als Beleidigung auffassen solle, das die fremden Herren ihm offenbar nicht genug Willen zur Gerechtigkeit zutrauen um im Falle des Falles auch gegen seinen Lehnsnehmer zu urteilen.

Vieleicht seien aber die Anschuldigungen der Herren solche Lapalien, das sie sich nicht trauen würden ihm unter die Augen zu treten ohne Regress für Misachtung des Gerichtes fürchten zu müssen.

Die Gerüchte über das Angebot für ritterliche Ausbildung aus Sommerlund sind auch nach Weyden gedrungen.

Am Hofe des Fürsten von Weyden macht der Schwank die Runde, das die sommerlundische Ritterschaft wohl eher in Weyden sich die Grundzüge des standesgemäßen Rechtsgebaren erklären lassen sollten.

Wenn die Herren aus dem Westen natürlich auf ihre besonders großen Tanzkünste anspielen, welche in Sommerlund ein wesenlicher Anteil der ritterlichen Ausbildung darstellen, so ist der Hof von Weyden natürlich gesamtheitlich bereit anzuerkennen, das hier Sommerlund die unangefochtene Führung innehält.