Hey Ho!
Wir sind wieder zurück vom 4-Tagescon in Nentershausen. Die Veranstaltung hieß Bardensang und Schwerterklang.
Im folgenden eine kleine Einzelkritik zu diversen Punkten:
NSC
Die NSCs auf diesem Con waren durch die Bank klasse. Einige waren sogar Spitzenklasse. Wir hatten es häufig mit untoten zu tun, und die haben sich immer schön ohne Waffen in uns rein geschmissen und waren trotzdem schön lahm. Die Burgbewohner haben richtig gut gespielt, hatten super Klamotten dabei und haben alles mit sich machen lassen. Und keiner wollt sich profilieren. Einziger Wermutstropfen: Es waren nicht allzu viele, so dass immer nur dann Bedrohung für die Spieler ausgegangen ist, wenn sich die NSCs einzelne Gruppen rausnehmen konnten oder sie unheimlich viel einstecken können. Die NSCs bekommen von mir eine 2+.
SC
Bevor ich zum Con gefahren bin, habe ich mir die Location angesehen und die Regeln: Du kannst, was du darstellen kannst. Da hab ich mir gedacht: Cool, dann kommen auch viele Spieler, die so etwa auf unserer Wellenlänge ticken. Letzen Endes habe ich dann doch das Gefühl gehabt, auf einem absoluten High-Fantasy-Con gewesen zu sein. Kelten, die sich zu Burgherren aufschwingen, Feen, Elfen in allen Hautfarben und Orks, die unter dem Schutz der neuen Burgherren standen. Leider ist man ständig zu irgendwelchen Gruppen gekommen, die outtime waren und selbst dann nicht mit ihrer Debatte über Flugzeuge aufgehört haben, wenn man sich am Nachbartisch höflich geräuspert hat. Und es gab viel zu viele Spieler, die häufig ohne Rüstung unheimlich viel eingesteckt haben und dann gleich wieder standen. Als dann letzen Endes In-Time-Aversionen in out-Time-Aversionen umgeschlagen sind (zumindest bei einer großen Gruppe), war ich doch sehr enttäuscht. Insbesondere deshalb gebe ich dann doch nur eine 5, auch wenn es erfreuliche Ausnahmen gab.
ESSEN
Essen war immer reichlich da, es hat mir richtig gut geschmeckt. Es bestand aus Frühstücksbuffet bis 12.00 Uhr, Kaffe und Kuchen und einem reichhaltigen Essen gegen 19.00 Uhr. Es war allerdings Großküchenessen, also kein üppiges Festbankett. Einzig das kostenlose Trinken hat mir gefehlt. Note: 3.
LOCATION
Bei der Tannenburg handelt es sich um eine liebevoll bewirtschaftete Burg in Mitten hügeliger und dicht bewaldeter Idylle. Die Burg lässt sich super bespielen, einzig das Feuerverbot (wobei das gut verständlich ist), verhindert das absolut perfekte Ambiente. Die Pächter der Burg laufen in hübschen Klamotten rum, es gibt zwei Esel und zwei Hunde auf der Burg und eine hübsche Taverne.
Rund um die Burg kann man zelten. Die Zeltplätze sind allerdings etwas limitiert. Große wiesen gibt es erst wieder am Fuße der Burg.
Note: 2+
PLOT
Wir sind diesmal zufällig in den Plot reingerutscht und haben ihn doch nicht so richtig verstanden.
Es gab eine Burg, die gehörte einem Söldner und seinen Spießgesellen. Als der Burgherr die Kelten nicht rein lassen wollte, haben die die Burg „gestürmt“. Dann kamen Untote und man hat einen Keller entdeckt, in dem irgendwas mit böser Magie vor sich ging. Als wir Sommerlunder dann mal die Anlage besichtigten wollten, haben wir einen riiiiiiiiiiiiesigen Ritualkreis gefunden und Hexenzeug und vor allem zwei dicke Edelsteine. Die haben wir eingesteckt und schwupps waren wir mit einem Fluch belegt. Einer konnte einen Tag nicht mehr sprechen, einer hat ständig alle verdächtigt, ihm den Stein nehmen zu wollen und einer hatte eine Mordlust à la Jack the Ripper. Aderlass und beten hat nichts geholfen und mal eben zum Magier gehen und den Fluch brechen lassen machen wir nicht. Also haben wir uns nen guten Tag damit rumgeschleppt. Was sonst noch so passiert ist, kann ich leider nicht in einen sinnfälligen Kontext einordnen. Dafür haben wir nicht genug mitbekommen.
Unser Spiel hat irgendwie nicht zum plot gepasst oder andersherum, darum gebe ich, auch wenn die anderen Spieler und Gruppen sicher mehr Spaß dran hatten nur eine 4-.
KOSTEN
90€ fürs Zelten und ist bei 4 Tagen und einem Beitrag von 60 € an den Betreiber der Burg ok. Insbesondere vor der Tatsache, dass die Orga noch keinen großen Fundus hat wie andere Orgas muss man bedenken, dass natürlich erstmal ein paar grundlegende Sachen angeschafft werden müssen. deshalb also hier eine 3.
(Habe das hier editiert, weil ich anfangs leider von falschen Kosten ausgegangen bin. Sorry)
ORGA
Die Orga war immer ansprechbereit und hatte immer alles im Griff, war über Funk gut verbunden und hat sich um alle Fragen sofort gekümmert. Dafür ein großes Lob. Leider hatten wir bei der Zeltplatzvergabe um jeden m2 zu kämpfen und mussten uns fragen lassen, weshalb wir ein so großes Lager für so wenige Leute brauchen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir die Größe vorher angekündigt hatten, war das irgendwie unnötig und ärgerlich. Schließlich hat es dann aber doch alles funktioniert. Noch einen Pluspunkt für die Mühe, uns da 8 Strohballen hin zu karren.
Note: 3
FAZIT
Man könnte meinen, dass der Con wegen obiger Kritik ein Reinfall war. Weit gefehlt. Denn es hat sich wieder einmal gezeigt, dass es einfach darauf ankommt, mit wem man auf so ein Con fährt. Wir waren zu sechst und konnten uns bei Bedarf einfach zurück ziehen und hatten unseren Spaß mit den NSCs, besonders mit der Burgbevölkerung. Man darf sich nur nicht die Stimmung versauen lassen und muss selbst was unternehmen. Ich hatte unglaublich viel Spaß, auch wenn ich wieder in die Abgründe menschlicher Unzulänglichkeit schauen musste.
Note: 3+
Von mir vielen dank an alle Sommerluner! So macht Rollenspiel Spaß.
Zuletzt geändert von Felix am Mo Jul 07, 2008 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
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