Das Königreich Markedonien

Als erste Amtshandlung verkündet Meister Euler alsbald, daß die finanzielle Lage der Gilde neu überdacht werden muß.
Es werden alle Aufträge die aktuell angenommen oder in der Bearbeitung sind zu Ende geführt.
Darüber hinaus werden aber aufgrund der Prüfung keine weiteren Aufträge angenommen.

Es wird berichtet, daß in den Straßen Aldenburgs seltsam viele Wagengespanne der Gilde Blidenschlag unterwegs sind. Die meisten von ihnen sollen leer in Richtung des Gildenhauses gefahren sein. Desweiteren wurde das Fertigungsgelände des Gildenhauses abgeriegelt und ein dauerhafter Wachtposten vor den Toren eingerichtet.

Ein Wagengespann erregt in der Aldenburger Bevölkerung besonderes Interesse: Eine edler Reiter in weiß-rotem Gewand, drei Mann Gefolge und zwei großen Planwagen erreichen das Tor des Gildengeländes. Einer aus der Gefolgschaft des Herren trägt ein, den Stadtbewohnern unbekanntes Banner in den Farben seines Herren. Ohne Zögern öffnen die Torwachen der Gilde das Haupttor und der Fremde zieht in das Gelände ein. Zwei seiner Mannen gesellen sich zu den Wachtposten am Tor des Geländes.

Der allseits bekannte Stadtstreicher Hubert Kneff, der bekannt ist für seinen nicht immer korrekten Klatsch und Tratsch, versucht beim Einfahren der Wagen einen Blick in deren Inneren zu werfen. Er schleicht sich in einem günstigen Moment von hinten an eines der Gefährte heran, ungesehen von den Wachen, wie er erzählt, und springt auf. Doch dann, ganz unerwartet wird er von einem solchen rüpeligen Fremdling, der aus dem Wagen heraus kommt, auf die Straße geschubst. Doch höret, Hubert Kneff läßt sich nicht so leicht unterkriegen! Im Fallen vollführte er eine gekonnte Drehung als daß er im letzten Moment das Wageninnere hinter dem Rüpel erkennen konnte. Für mehr Informationen verlange er jedoch wenigstens ein Bier von den anwesenden Zuhörern.

Am heutigen Tage trifft ein Bote aus Rothenberg ein und wünscht Meister Euler zu sprechen. Er sagt der Wache das er eine Depesche seines Herrn für die Gilde Blidenschlag habe.

Dann wartet er das man ihn vorläßt.........

Die Wachen vor den Toren des Gildengeländes verweisen den Boten auf einen Eingang am Gildenhaus. Dort habe er nach Meister Tran Damerk zu fragen; dieser werde ihm weiterhelfen können.

An besagter Tür erwartet den Boten ein recht aufgelöster und geschwächt wirkender Meister Damerk, der ihm mitteilt, daß Meister Euler sehr beschäftigt sei und ob er die Depesche nicht auch ihm aushändigen könne.

Der Bote ist erst etwas misstrauisch und überlegt. In seiner Einfälltigkeit aber sagt er sich warum nicht. Schließlich stehe ich hier vor der Niederlassung der Gilde Blidenschlag. Meinen Herren wird es schon recht sein.
" Bitte! " Hier habt ihr die Depesche.
Dann will sich der Bote aus dem Staub machen............

Meister Damerk wirkt immer noch etwas verwirrt, nimmt aber die Depesche an sich und winkt dem Boten er könne gehen. Dann trägt Damerk die Depesche auf das Gildengelände, wo er Meister Euler vermutet. Und tatsächlich, inmitten des regen Treibens auf dem Hof steht Euler und gestikuliert wild mit seinen Armen. Die Männer versuchen gerade einen Baumstamm von einem Lager neben dem Gelände mit einem Kran über die Mauer zu heben. Dabei ist wohl einiges zu Bruch gegangen. Damerk schmunzelt und bahnt sich seinen Weg durch den Holz- und Gerätewald im Hof. Als Meister Euler die Depesche endlich in Händen hält, hellt sich sein Gesicht etwas auf. "Ah, der Herr Arguar!". Er öffnet das Schriftstück.

Zu diesen Tagen erreicht ein einzelner Wagen das Gildenhaus zu Aldenburg. Auf dem Wagen erkennt man ein berühmtes Geschütz. Es ist die Lapideus VII, welche erst vor kurzem auf die Zirrus verladen worden war. Vorn auf dem Wagen sitzt ein hagerer Mann mit einem großen Dreispitz. Er wirkt etwas durchnäßt und durchgefroren. Ein ähnliches Bild bieten die anderen Passagiere. Drei Söldner liegen erschöpft auf dem Katapult herum und lassen die Fahrt über sich ergehen. Nur am Ende des Wagens, hinter der Ladeklappe sitzt ein Kerl, der wohl der Blidenmeister sein muß, mit einer Spira im Anschlag. Er schien wohl die letzte Wache gehabt zu haben und war anscheinend daran gewöhnt. Der Wagen hält vor dem Tor des Gildengeländes und der Blidenmeister springt ab. In seiner anderen Hand wedelt er mit einem Schlüssel an einem Lederband. Dann spricht er kurz mit den Wachen, die daraufhin die Tür öffnen. Hinter dem Tor erscheint eine blau gekleidete Person mit einen hohen, blauen Hut. Es ist Meister Euler, der seinen alten Bekannten empfängt.

Kurz darauf hat es sich im Hause herumgesprochen. Die Mannschaft des Meisters Jarnaskur ist zurückgekehrt und hat wohl einiges zu berichten.

Ein Vertreter der Handelskommandantur erscheint bei der Gilde und bittet um ein Gespräch mit Meister Euler.

Meister Turgon hat einige Kisten und Schreiber dabei und es scheint sich um wichtige Absprachen zu handeln.

Nach stundenlanger Beratung verlässt man das Handelshaus wieder und scheint zu einer Einigung gekommen zu sein, denn Meister Euler hat ein breites Lächeln im Gesicht.

Es gibt zwar noch keine offizielle Bekanntmachung, doch wird gemunkelt, dass das gepfändete Gildenhaus in Cardisstadt der Gilde wieder übertragen werde und bald wieder einige Aufträge ins Haus stehen.

Was jedoch die Handelskommandantur dazu bewogen hat, sich wieder der doch bis vor kurzem so ungeliebten Gilde zu nähern, ist nicht bekannt, aber es muss auf jeden Fall mit sehr viel Profit zu tun haben ...

Der Emendameister Tondbert Euler verkündet heute offiziell, daß der verhängte Auftragsstop selbstverständlich nur für das Gildenhaus und die Akademie in Aldenburg gilt, so wie Altmeister Mogk es bestimmt hat.
Ab sofort stünde jedoch das Gildenhaus in Cardis Stadt wieder zur Verfügung. Es werde sich sofort ein Troß aufmachen, angeführt von Meister Tran Damerk, der mit sofortiger Wirkung Syrga-Meister des Hauses zu Cardis ist, um die dortigen Geschäfte wieder aufzunehmen.

In Cardisstadt hört die Gilde von einigen Passanten, daß irgendwer den Sitz der Gilde sucht. Auf Fragen hin sagen die Leute, daß der Kerl ein mager und ausgelaugt aussehender Kerl ist. Aber dennoch, es handelt sich bei dem Mann mit der Mähre wohl um den Knecht irgendeines Herrn aus Sommerlund...

Sofort werden zwei Blidenmänner ausgesandt, die den Mann suchen und ihn zum Gildenhaus geleiten. Sein Pferd wird in den Stall gebracht und der Mann zum Seiteneingang des Hauses geführt, wo er in einer Art Vorhalle dem neuen Sprecher des Hauses, Brent Differt, vorgestellt wird.

Der Mann hebt zu sprechen an:
"Äh... ich bin Torge. Ich bin ein Waffenknecht des Herrn Richard de Pousselles zu Bruchfeld, Ritter zu Sommerlund. Er schickt mich, weil ich, äh, dem Rottmeister Helfdan... äh... also, ich bin hier, um den Rottmeister Helfdan zu treffen..."
Der Kerl scheint ein wenig verwirrt zu sein. Dann reißt er sich zusammen, indem er vernünftige Haltung annimmt.
"Mein Herr schickt mich, um den Rottmeister Helfdan abzuholen und ihn nach Burg Bruch zu geleiten. Es handelt sich um ein Gespräch, das mein Herr mit ihm führen will. Heiratspläne zwischen dem Rottmeister und einer Untertanin meines Herrn Dies ist meine Aufgabe und meine Botschaft."
Der Waffenknecht Torge wartet ab, was dann passiert...

Einer der beiden Blidenmänner guckt ihn etwas verwundert an

"Rottmeister Helfdane? ... hm ... wieso Rottmeister, wir sind hier doch nicht bei der Armee!
Warte mal kurz, ich guck mal in den Büchern"

Brent Differt geht zu einem Regal und holt ein Buch hervor und beginnt zu suchen. Nach einiger Zeit kommt er zu einem Ergebnis

"Also, ich hab hier drei Helfdane, die zur Zeit bei der Gilde direkt beschäftigt werden ... und zwei hatten bei den letzten Schattenlandkriegen auch ein Komando als Rottmeister ...
Einmal einer als Blidenmeister und dann noch einer an einem Lapideus-Geschütz.
Und z welchen wolltest du jetzt? Dein Herr hat wahrscheinlich nur Helfdane von der Gilde Blidenschlag gesagt, was? ... Na gut, schauen wir mal weiter ... der eine von beiden ist wahrscheinlich gerade von einer Mission wieder nach Markedonien zurück gekommen, wenn du den suchst, der ist nicht hier sondern in Aldenburg, dem eigentlich Stammsitz der Gilde.
Sommerlund sagtest du? Das trifft sich doch gut, Aldenburg liegt in Nordcardis, da bist du wahrscheinlich dran vorbei gekommen *hahaha* wenn du dich beeilst, bist du morgen da *hahaha*
Na denn, hier hast du erstmal eine Karte und eine Beschreibung von dem Mann.
Ach ja und bevor ich es vergesse, es heißt Blidenmeister Helfdane Jarnaskur wir sind schließlich eine freie Handwerkergilde und kein Söldnerhaufen!"

Mit diesen Infos wird der Bote wieder auf Reisen geschickt.

Der Mann schaut etwas verdutzt drein.
"Was auch immer", sagt er dann, "nennt euch doch alle wie ihr wollt. Dann reite ich eben nach Aldenburg." Er verabschiedet sich höflich, aber beim Gehen schaut er noch einmal in die Richtung des Mannes, der gelacht hat. Zähneknirschend sagt er dann: "Und wenn Ihr meint, zu Scherzen aufgelegt zu sein, dann sagt mir nächstes Mal bescheid. Vielleicht kann ich dann ja mitlachen."
Er verläßt das Haus sichtlich erleichtert. Er begibt sich sogleich auf den Weg nach Aldenburg, um diesen Kerl zu finden, der bald heiraten soll...