Das Königreich Markedonien

Nach dem sie dies gelesen hat wendet sie sich dem Boten zu. " ich bin hoch erfreudt seine Gnaden in unseren bescheidenen Hause willkommen heißen zu dürfen, ebenso wie der Herr des Hauses. Wenn mein Gemahl sich wieder einfindet werde ich ihn über das Schreiben informieren und der Herr wird sicher noch ein paar Zeilen von mir verfassen lassen die ihr euren Herrn überbringt. Solange sollt ihr unser Gast sein.

Hermann, bring den Boten wie ich schon sagte in die Küche und verköstige ihn. Ebenso wirst du für ein Nachtlager sorgen und mir den Boten gen Abend in den Rittersaal wieder führen, wo ich wünsche mehr über seine Gnaden zu erfahren und wie es dort ist wo er herkommt!"

"Ja Herrin, wie ihr wünscht! Komm mit Mann, ich zeige wo es hingeht!"

In der Küche beköstigt Hermine den Mann aus Horneburg und das reichlich. Später zeigt sie ihn das Lager, einen Raum seitlich der Küche. Dieser ist sogar gut geheißt, da sich an der gegenwärtigen Wand der große Kamin befindet.

Zu späterer Zeit führt man Shane in den Rittersaal, wo ihn sowohl die Dame als auch das Mündel von Keilersburg empfangen.


"Erzählt mir aus euren Landen und von euren Herrn, mein Gemahl wird wohl über Nacht nicht zu gegen sein und wir müssen uns bis Morgen gedulden."

Als Shane den Rittersaal betritt sagt er:
"Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft, meine Dame."

Als nun die Dame Patrice de Pousselles von Keilersburg andeutet, er dürfe Platz nehmen, fährt Shane fort.

"Gerne erzähle ich Euch was von meiner Heimat. Sie hat mehr als nur ein Gesicht. Von der Steilküste, die nur an drei Orten unterbrochen ist, wovon zwei als Hafen benutzt wird, über die Wälder und Graslandschaft im Zentrum, bis hin zu den Hügeln im Süden.
So unterschiedlich wie die Landschaft sind auch die Menschen, jedoch lieben sie alle ihre Heimat.
In Horneburg wird einiges Angebaut und gefördert, zum Beispiel Edelsteine, Wein, Salz, Seide, Leinen, Getreide und Pferde.
Der Große Handelshafen ist Lebenau, über ihn geht der ganze Seehandel.

Was seine Gnaden angeht. Kann ich nicht viel sagen, da ich bisher noch nie länger mit ihm unterwegs war. Jedoch er führt die Baronie mit sicherer Hand. Fördert den Handel und sorgt für Sicherheit.
Nur eins ist für jeden Horneburger klar, Seine Gnaden ist kein Hofadel, sondern ein sehr bodenständiger Herrscher. Was ihm auch gedankt wird. Möchtet Ihr zu einem bestimmten Punkt noch genaueres hören, meine Dame?"

" Ihr seit sehr redselig und wir hören gern Neuigkeiten aus anderen Landen. Das seine Gnaden nicht dem typischen Adel entspringt hatte ich schon von meinem Gemahl gehört wenn er von ihm erzählte. Ich denke ein Grund warum mein Herr den euren mag und man sich versteht.

Der Herr ist ja auchmehr ein Mann der Tat und weniger jemand der sich mit den höfischen Gebräuchen befast, da es ihn immer langweilt. Sehr zu meinem Leidwesen, würd ich es doch manchmal geniesen mich mit ihm am Hofe unserer hiesigen Verwandtschaft zu tummeln.

Aber was klage ich euch mein Leid... ich denke wir sollten hier Schluß machen und sehen was morgen kommt. Ich denke dann wir der Herr wieder hier sein. "

Die Dame verläßt den Saal mit Elisabeth und der Bote wird von dem Knecht zu seinem Schlafplatz gebracht.

Auf dem Weg zu seinem Schlafplatz, fragt Shane den Kencht, wie es zur Zeit so im Lehen Keilersburg aussieht.

Dazu steht mir kein Urteil zu, dies kann nur der Herr beantworten. Aber soviel sei gesagt, seit er verheiratet ist hat hier das Weib das sagen. Zwar nicht das letzte Wort und immer noch wie es der Eyne gegeben hat aber sie hat viele Dinge in festen Griff. Sie ist für uns und das Haus Keilersburg ein Segen. Und wir hoffen, so der Eyne will und der Samen gut ist für den Acker, das der Herr endlich dem Lehen einen Erben vorweisen kann.
Ansonsten scheind der Herr sich auf das Treffen der Tuniergesellschaft zu freuen. Offenbar strebt er ein Amt in der Gesellschaft an, um seine Stellung zu festigen.
In letzter Zeit ist er ja ganz dicke mit dem Hause Dunkelbrunn und hat dort seine Position bei dem Bruder des Herrn Lothar von Dunkelbrunn gefestigt und wurde dort in die Hausmannschaft aufgenommen.

Ansonsten kümmert man sich um das Seelenheil der Leute im Lehen. Neusten Gerede unter dem Gesinde plant die Herrin mit dem Willen des Herrn ein Hospiz im Dorfe zu bauen, wo die beiden ceridischen Schwestern sich um die Kranken kümmern wollen. Aber das ist wohl nur Gerede, denke ich.

Nach einer ruhigen Nacht am warmen Feuer wird Shane aus den Schlaf gerissen. Im Hof sind laute Stimmen zu vernehmen und wie es aussieht ist wohl der Herr zurück.

Nach kurzer Zeit stolpert ein Knecht in den Raum und sagt Shane das er bei Zeiten sich im Rittersaal einfinden solle, um beim Herrn nochmal vorstellig zu werden.

Der rennt dann auch schon wieder weg, nach dem man das gezettere aus der Küche hört. Dort heizt man das Feuer gleich wieder richtig an und bereit werden leichte Speisen.

Shane zieht sich zügig an, da er den Herrn des Hauses nicht warten lassen möchte. Danach begibt er sich zum Rittersaal.

Der Herr sitzt in seinem Amtszimmer und läßt sich vom Verwalter und seiner Gemahlin berichten was sich in seiner Abwesendheit abgespielt hat. Derweil hat auch noch ein Handwerker den Raum betreten und stellt seine Truhe auf den Tisch. Diese ist mittelgroß und Eisenbeschlagen. Ebenso hat sie ein spezielles Schloß eingearbeitet der nur mit dem passenden Schlüssel geöffnet werden kann.

Sehr gut, sehr gut sagt Gunther. Ich denke das sollte entsprechende Sicherheit geben, um meinen Schwager sein Geld zu überbringen. Ist zwar schade das es soviel Geld ist was ich dem Hundfurz zahlen muß aber es ist sein Anteil. Soll er es doch in sein moderiges Loch oder sein Hurenhaus stecken, wenn es ihm beliebt.

Und so packt Gunther zwei Säcke mit Silber und Goldstücken in die Truhe, um sie dann zu verschließen. Patrice hingegen stellt sich an seine Seite und flüstert ihn ins Ohr...

Tut es nötig meinen geliebten Bruder soviel zu geben? Wo er doch nichts weiter macht und wir haben die Arbeit hier haben.

Unterstehe dich Weib, ich liebe diesen sicher nicht mehr als dich aber er ist mein Schwager und ich habe ein Abkommen mit ihm. Die Zeit wird kommen wenn ich mich von ihn lösen werde und das Geld mir gehören wird.

Holger, bring das Geld sicher zu meinen Schwager Richard. Nimm vier Mann mit um es sicher zu überbringen. Anbei lass dir dieses Schreiben quittieren, was der Verwalter aufgesetzt hat, um sicher zu gehen das er nicht behaupten kann es wäre nie etwas angekommen.

Laßt mir den Boten herbringen damit ich mich selber noch mal mit ihm unterhalten kann.

Patrice, sorge dafür das wir zu Essen haben und reichlich Wein.

Shane hat es gerade so geschafft bereit zu sein, als der Herr Gunther sich zu in bat.
Er verbeugt sich beim betreten der Halle und wartet wie es sich gehört, bis ihm der Herr erlaubt zu sprechen.

Ein Tag ist Shane noch Gast beim Herrn Keilersburg und seiner Dame, dann kehrt er nach Buchtlingen zurück. Dort trifft er wie geplant seine Gnaden Baron Drake. Shane berichtet kurz alles und tritt seine Reise nach Horneburg an, währen seine Gnaden nach Keilersburg reist.

Nach den interessanten Gespräch und den vielen Neuigkeiten durch den Boten Shane, gibt Gunther Shane die Möglichkeit mit den morgigen Warenzug, der die Stoffe für seine Gnaden beinhalten, nach Buchtlingen zu reisen. Dies sei sicher in den Zeiten des Umbruchs in Markedonien und den ganzen politischen und religösen Wirren im Lande.
Herr Gunther läßt da auch dem Boten wenig Freiraum mit dem bestimmenden Unterton. Gleichzeitig gibt er Shane eine Depesche mit, deren Inhalt für ihn unbekannt ist.



Der Wagenzug am morgigen Tag wird mit unter 10 Bewaffnete haben, damit die Waren sicher ankommen. Wilfried, ein alter Haudegen und schon zu Zeiten des alten Herrn in Diensten, wird ihn führen.

Shane nimmt das Angebot des Herrn Gunther von Keilersburg und begleitet den Warenzug.

Am Morgen geht es los. Zwei Wagenladungen, voll mit Stoffen aus dem Lehen, machen sich auf den Weg nach Buchtlingen. Der Treck wird bei zwei Wochen unterwegs sein. Wilfried führt den Wagenzug an und die zehn Soldaten marschieren links und rechts der Wagen. Irgendwann wird man aber nicht mehr so den Weg nutzen können, denn die Wegen werden außerhalb der Dörfer schlechter.
Shane reitet bei Wilfried und man unterhält sich über viele Dinge und halt auch über die Herren. Normal wenn man seine Herrschaften bei sich weiß.

"Wie lange stehst du denn schon im Dienste der Herrn Gunther von Keilersburg? Da ich so das eine oder andere Gerücht in Horneburg mitbekommen habe, dass ich häufiger das Lehen Keilersburg besuchen werde, würde ich gerne mehr über das Lehen Keilersburg erfahren."

Es war schon zu Zeiten des alten Herren von Keilersburg. Ich weiß nicht wie viele Winter ich hinter mir habe aber ich habe schon viel erlebt und vieles gesehen. Doch seit der jetzige da ist haben wir es etwas besser in den Dörfern und Gesindel hält sich auch zurück, da der Herr sich bei Bestrafungen nicht zurück hält.
Dem ceridischen Glauben kann ich nichts abgewinnen, wie auch viele andere alte Menschen im Lehen. Mich stört den tägliche Kirchgang und der siebte Tag an dem wir alle in die Kirche müssen, um den Eynen zu ehren. Ich bete noch zu den alten Göttern wie viele hinter ihrer Tür und er läßt uns, auch wenn er drum weiß. Dieses ganze Gerede um unser Seelenheil und was weiß ich hilft keinen in unseren Alltag. Überleben heißt es und nichts anderes, ob die Götter uns gewillt sind oder nicht.